Dieser unsichtbare Materialfehler lässt Millionen Haushalte täglich Staub verteilen statt entfernen

Im Alltag wird er oft übersehen, dabei ist er täglich im Einsatz: der Besen. Was auf den ersten Blick wie ein simples Werkzeug erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein Gegenstand, dessen Eigenschaften weit über bloße Funktionalität hinausgehen. Die Art und Weise, wie ein Besen konstruiert ist, welche Materialien verwendet werden und wie er an die spezifischen Anforderungen einer Oberfläche angepasst ist, beeinflusst nicht nur die Sauberkeit im Haushalt, sondern auch die Gesundheit derjenigen, die ihn benutzen.

Viele Menschen greifen beim Kauf zum erstbesten Modell, das verfügbar ist. Sie beachten weder die Beschaffenheit der Borsten noch die Länge des Stiels oder die Breite des Besenkopfes. Doch genau diese Details entscheiden darüber, ob das Kehren zur körperlichen Belastung wird oder ob es mühelos von der Hand geht. Sie bestimmen, ob feine Staubpartikel aufgewirbelt werden oder ob sie zuverlässig erfasst werden. Und sie beeinflussen, ob der Bodenbelag über Jahre hinweg geschont wird oder ob sich mit der Zeit Kratzer und Abnutzungsspuren zeigen.

Die Wahl des passenden Besens ist also keineswegs trivial. Sie verlangt ein Verständnis dafür, wie verschiedene Materialien mit unterschiedlichen Oberflächen interagieren, wie Bewegungsabläufe optimiert werden können und welche physikalischen Prinzipien beim Kehren eine Rolle spielen. Wer diese Zusammenhänge kennt, kann nicht nur effektiver reinigen, sondern auch langfristig Geld sparen und seine Gesundheit schützen.

Ein weiterer Aspekt, der oft unterschätzt wird, ist die Hygiene. Besen kommen täglich mit Schmutz, Staub, Haaren und manchmal auch mit Feuchtigkeit in Kontakt. Je nach Material können sich auf den Borsten Keime ansiedeln oder Gerüche entwickeln. Die richtige Pflege und die Wahl des geeigneten Materials spielen daher eine entscheidende Rolle, wenn es um die hygienische Qualität der Reinigung geht.

Auch ökologische Überlegungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Während Naturborsten biologisch abbaubar sind, versprechen Kunststoffborsten eine längere Lebensdauer. Die Frage, welches Material tatsächlich nachhaltiger ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt von der Nutzungsdauer, der Pflege und der Entsorgung ab.

All diese Faktoren zusammengenommen zeigen, dass der Besen weit mehr ist als nur ein Hilfsmittel zum Entfernen von Schmutz. Er ist ein Werkzeug, dessen durchdachte Auswahl die Qualität der täglichen Reinigung maßgeblich beeinflusst. Und genau deshalb lohnt es sich, genauer hinzusehen.

Warum Borstenmaterial und Bodentyp eine technische Beziehung eingehen

Zwischen Bodenmaterial und Borstentyp besteht eine nahezu mechanische Paarung, die sich aus Reibungsverhalten, Härtegrad und Partikelhaftung ergibt. Diese Beziehung ist nicht zufällig, sondern folgt den physikalischen Eigenschaften der beteiligten Materialien. Wer sie versteht, kann gezielt den passenden Besen auswählen und damit sowohl die Reinigungsleistung verbessern als auch den Bodenbelag schonen.

Naturborsten bestehen meist aus Pflanzenfasern wie Piassava, Kokos oder Rosshaar. Ihre Oberfläche besitzt eine mikroskopisch raue Struktur, was feinste Staubpartikel durch elektrostatische Anziehung und Kapillarkräfte bindet. Besonders Rosshaar ist bekannt dafür, fett- und staubgebunden zu wirken, während Kokosfasern und Arenga als universell einsetzbar gelten. Auf glatten Flächen wie Hartholz, Laminat oder Fliesen ermöglicht diese Eigenschaft ein gründliches, aber sanftes Kehren ohne Kratzer.

Kunststoffborsten aus Polypropylen, PET oder Nylon besitzen dagegen eine definierte Elastizität und sind resistent gegen Feuchtigkeit und chemische Substanzen. Diese Kombination macht sie ideal für rauere Oberflächen wie Beton, Estrich oder Terrassenplatten, wo Abrieb, Sand und Feuchtigkeit zusammentreffen. Ihre Steifigkeit ermöglicht es, Partikel aus Poren zu lösen, allerdings wäre sie auf empfindlichen Böden zu aggressiv.

Ein häufig übersehener Aspekt ist die Borstendichte. Dichte Bündel erzeugen einen kontinuierlichen Kontakt mit der Oberfläche, was für feinen Staub und Tierhaare entscheidend ist. Locker gebundene Borsten hingegen lassen gröberen Schmutz leichter durch die Zwischenräume austreten und sind vorteilhaft bei feuchtem oder grobkörnigem Schmutz.

Die Wahl zwischen diesen Varianten beeinflusst also direkt die Gründlichkeit der Schmutzaufnahme, den Widerstand beim Kehren und damit den Kraftaufwand, das Risiko von Oberflächenkratzern sowie die Lebensdauer von Borsten und Bodenbelägen. Diese Zusammenhänge werden in der Praxis oft unterschätzt. Dabei zeigt sich der Unterschied bereits nach wenigen Anwendungen: Ein Besen mit harten Kunstfaserborsten auf Parkett hinterlässt über die Zeit feine Kratzer, die das Erscheinungsbild des Bodens beeinträchtigen. Umgekehrt verschleißen weiche Naturborsten auf rauem Beton binnen weniger Wochen so stark, dass sie ihre Reinigungswirkung verlieren.

Wer also seinen Bodenbelag und die Investition in einen guten Besen langfristig schützen möchte, sollte bereits beim Kauf auf die richtige Material-Kombination achten. Die Oberfläche entscheidet über das Borstenmaterial – diese einfache Regel spart nicht nur Geld, sondern sorgt auch für bessere Reinigungsergebnisse.

Ergonomie des Besenstiels: Physik, Biomechanik und Rückengesundheit

Das ergonomische Design eines Besenstiels spielt eine größere Rolle, als viele vermuten. Der Winkel zwischen Greifhand, Boden und Besenkopf bestimmt, wie stark die Lendenmuskulatur und die Schultern belastet werden. Ein zu kurzer Stiel zwingt zur Vorneigung des Oberkörpers: Das erzeugt ein Moment über der Wirbelsäule, dessen Kraftarm proportional zur Körpergröße zunimmt.

Die körperliche Belastung durch ungünstige Körperhaltungen bei Haushaltstätigkeiten ist ein bekanntes Problem in der Arbeitsmedizin. Obwohl spezifische Studien zur Lendenbelastung beim Kehren rar sind, weisen allgemeine ergonomische Untersuchungen darauf hin, dass wiederholte Bewegungen mit gekrümmtem Rücken die Belastung der Lendenwirbelsäule deutlich erhöhen können. Eine aufrechte Körperhaltung ist daher nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Gesundheit.

Verstellbare Stiele korrigieren genau diesen Punkt. Sie erlauben eine Anpassung an die Körpergröße und an die Arbeitsposition, sodass der Rücken gerade bleibt und die Belastung auf Beine und Arme verteilt wird. Besonders effektiv ist eine Teleskopstruktur mit Drehverriegelung, die eine millimetergenaue Einstellung ermöglicht. Leichtmetall oder glasfaserverstärkte Kunststoffe minimieren zusätzlich das Gewicht, ohne Stabilität einzubüßen.

Als Faustregel gilt, dass der Besenstiel etwa bis zum Kinn der nutzenden Person reichen sollte. Dies ermöglicht eine natürliche, aufrechte Haltung beim Kehren und vermeidet übermäßige Beugung der Wirbelsäule. Für Haushalte mit mehreren Personen unterschiedlicher Körpergröße ist ein verstellbarer Stiel daher besonders sinnvoll.

Ein abgewinkelter Kopf – meist in einem Winkel zwischen 120° und 135° – erlaubt es, die Besenfläche rechteckig auf den Boden zu bringen, auch unter Betten oder Schränken. Dadurch bleibt die gesamte Borstenlänge aktiv, was die Reinigungsleistung deutlich verbessert. Besonders in Räumen mit viel Mobiliar oder unregelmäßigen Grundrissen ist dieser Unterschied spürbar.

Die Investition in einen ergonomisch gestalteten Besen zahlt sich somit nicht nur durch bessere Reinigungsergebnisse aus, sondern auch durch den Schutz der eigenen Gesundheit. Rückenschmerzen, die durch jahrelange ungünstige Körperhaltung beim Putzen entstehen, lassen sich durch die richtige Wahl des Werkzeugs vermeiden – ein Aspekt, der gerade bei regelmäßiger Nutzung nicht unterschätzt werden sollte.

Unterschiede zwischen Innen- und Außenbesen – mehr als nur Robustheit

Innen- und Außenbereiche stellen unterschiedliche Anforderungen an die Besenarchitektur. Diese Unterschiede sind nicht nur eine Frage der Robustheit, sondern betreffen auch die Feinheit der Reinigung, die Art des zu entfernenden Schmutzes und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen.

Innenräume haben meist glattere Böden, teils beschichtet oder empfindlich gegenüber Kratzern. Außenflächen dagegen sind rau, oft uneben, und mit organischem oder mineralischem Schmutz bedeckt. Innenbesen sollten feine, weiche Borsten aufweisen, idealerweise aus Rosshaarmischungen oder fein strukturierten Synthetikfasern. Sie bewegen leichten Staub, ohne Partikel aufzuwirbeln – ein Vorteil für Allergiker, da weniger Feinstaub re-suspendiert wird.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die elektrostatische Aufladung. Besen mit reinen Naturfasern sind nicht elektrostatisch, was bedeutet, dass sie Staubpartikel mechanisch aufnehmen, ohne sie durch elektrostatische Kräfte anzuziehen. Kunststoffborsten hingegen können sich elektrostatisch aufladen, was bei trockener Raumluft zur Ansammlung von Staub am Stiel führen kann.

Außenbesen benötigen eine größere Borstenlänge, idealerweise mindestens 70 mm, mittlere bis hohe Steifigkeit und eine breitere Arbeitsfläche, um groben Schmutz, Blätter und Splitt zu bewegen. Harte Kunststoffborsten mit UV-Stabilisatoren widerstehen dabei Sonnenlicht und Feuchtigkeit besser als Naturmaterialien, die durch Witterungseinflüsse schneller abbauen.

Ein zusätzlicher technischer Faktor ist die Bürstenbreite. Während breite Köpfe (40–50 cm) große Flächen effizient bearbeiten, bieten schmale Modelle (25–30 cm) bessere Präzision in Ecken oder auf Balkonen. Eine sogenannte Doppelbesen-Kombination – ein breiter Kunststoffbesen plus ein kompakter Naturfaserbesen – deckt den Alltag praktisch vollständig ab.

Die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenbesen ist also keine Marketingstrategie, sondern eine funktionale Notwendigkeit. Wer den falschen Besen im falschen Bereich einsetzt, riskiert nicht nur schlechtere Reinigungsergebnisse, sondern auch schnelleren Verschleiß und mögliche Schäden an Oberflächen.

Hygienische und mikrobiologische Betrachtung von Borstenmaterialien

Haushaltshygiene ist nicht nur eine Frage des Putzplans, sondern auch der Materialwahl. Ein Besen, der täglich mit Schmutz und Staub in Kontakt kommt, kann selbst zur Quelle mikrobieller Belastung werden, wenn er nicht richtig gepflegt wird oder aus ungeeigneten Materialien besteht.

Naturfasern besitzen offene Kapillaren, die Feuchtigkeit und organische Rückstände aufnehmen. Das kann bei hoher Luftfeuchtigkeit zur mikrobiellen Besiedelung führen – vor allem, wenn der Besen häufig in Kontakt mit Küchenresten oder feuchten Partikeln kommt. Zwar sind Naturborsten in trockener Umgebung äußerst langlebig und funktional, doch ihre Anfälligkeit für Feuchtigkeit erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Lagerung und Pflege.

Synthetikborsten haben eine geschlossene Oberfläche mit geringem Flüssigkeitsspeichervermögen. Das verringert die Keimbelastung, allerdings lässt sich statische Aufladung nicht völlig vermeiden, was bei Trockenheit zu Staubanlagerungen am Stiel führen kann. Moderne Entwicklungen im Bereich der Reinigungswerkzeuge setzen zunehmend auf antistatische Beschichtungen oder mit Carbonfasern versetzte Borsten, um dieses Problem zu lösen.

Bei Holzstielen ist eine lackierte oder geölte Oberfläche essenziell, da unbehandeltes Holz Feuchtigkeit speichert und Quellen oder Schimmel begünstigt. Moderne Besen mit austauschbaren Köpfen bieten einen hygienischen Vorteil: Der Kopf kann regelmäßig ersetzt werden, ohne den Stiel zu entsorgen.

Die hygienische Qualität eines Besens hängt also nicht nur von der Häufigkeit der Reinigung ab, sondern auch von der grundlegenden Materialwahl. Wer in Bereichen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder häufigem Kontakt mit organischen Substanzen arbeitet, sollte Kunststoffborsten bevorzugen. In trockenen Innenräumen mit vorwiegend Staub und Haaren sind Naturborsten hingegen eine hygienisch unbedenkliche und effektive Wahl.

Umweltaspekte: Materialkreisläufe und Haltbarkeit

Ein Besen lässt sich aus ökologischer Perspektive als Schnittpunkt zwischen Ressourcenverbrauch, Nutzungsdauer und Rezyklierbarkeit betrachten. Die Frage, welches Material nachhaltiger ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt von mehreren Faktoren ab.

Naturborsten sind biologisch abbaubar, ihre Lebensdauer hängt jedoch stark von Feuchtigkeit und mechanischem Verschleiß ab. Bei guter Pflege können sie durchaus über Jahre hinweg effizient eingesetzt werden. Allerdings verlieren sie bei häufigem Kontakt mit Feuchtigkeit oder bei Einsatz auf sehr rauen Oberflächen schneller ihre Funktionalität.

Kunststoffe sind langlebiger, erzeugen aber Mikroplastik, wenn sie abgenutzt werden. Dieses Problem ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt, da Mikroplastik sich in der Umwelt anreichert und schwer abbaubar ist. Dennoch kann ein langlebiger Kunststoffbesen, der über viele Jahre genutzt wird, in der Gesamtbilanz nachhaltiger sein als ein Naturfaserbesen, der jährlich ersetzt werden muss.

Ein nachhaltiger Mittelweg entsteht durch recycelte Kunststoffe mit Verstärkung durch Naturfasern oder durch modulare Systeme, bei denen nur einzelne Komponenten ausgetauscht werden. Besonders effizient ist die Kombination: langlebiger Aluminiumstiel plus recycelbarer Borstenkopf. Diese Systeme reduzieren den Abfall erheblich, da nur der verschlissene Teil ersetzt wird, während der Stiel über Jahrzehnte genutzt werden kann.

Langfristig entscheidend ist die Reinigungseffizienz pro Lebenszyklus. Ein Besen, der doppelt so lange hält und in halber Zeit reinigt, reduziert den Ressourcenverbrauch pro Nutzungsjahr drastisch, selbst wenn seine Einzelteile nicht vollständig biologisch abbaubar sind. Die ökologische Bewertung sollte also nicht eindimensional, sondern funktional erfolgen.

Die Entscheidung für ein bestimmtes Material sollte daher nicht nur auf Basis der biologischen Abbaubarkeit getroffen werden, sondern auch unter Berücksichtigung der tatsächlichen Nutzungsdauer und der Möglichkeit zur Reparatur oder zum Teilersatz. Ein modularer Besen aus hochwertigen Materialien kann somit ökologisch sinnvoller sein als ein vermeintlich „natürlicher“ Besen, der häufig ersetzt werden muss.

Häufige Fehlentscheidungen und wie man sie vermeidet

Die Mehrheit der Fehlkäufe bei Besen entsteht durch Verwechslung von Oberflächentyp und Fasereigenschaften. Dabei sind es oft simple Missverständnisse oder mangelnde Information, die zu suboptimalen Entscheidungen führen.

Häufige Irrtümer sind:

  • Verwendung harter Kunstborsten auf empfindlichem Holz, was zu Mikrokratzern führt
  • Kauf zu kurzer Stiele, weil sie „handlich“ wirken – ein ergonomischer Fehler, der langfristig zu Rückenbeschwerden führen kann
  • Einsatz von Innenbesen im Außenbereich, wodurch Borsten rasch abnutzen
  • Reinigung mit zu viel Wasser, insbesondere bei Naturfasern, was deren Struktur zerstört
  • Vernachlässigung der Stielverbindung – wackelnde Schraubgelenke reduzieren Effizienz und Sicherheit

Ein weiterer häufiger Fehler ist die mangelnde Berücksichtigung der Borstendichte. Ein Besen mit zu locker gebundenen Borsten mag auf den ersten Blick flexibel und anpassungsfähig wirken, verliert aber bei feinem Staub deutlich an Effizienz. Umgekehrt kann ein zu dicht gebündelter Besen bei grobem Schmutz schnell verstopfen.

Wer beim Kauf die Materialangabe auf der Verpackung ignoriert, verliert also nicht nur an Lebensdauer, sondern auch an Sauberkeit. Eine einfache Regel hilft: Je glatter die Fläche, desto weicher die Borste; je größer und unregelmäßiger die Partikel, desto steifer das Material.

Auch die Lagerung wird oft vernachlässigt. Besen, die mit den Borsten auf dem Boden stehen, verformen sich mit der Zeit, sodass die Reinigungsleistung abnimmt. Die Empfehlung lautet daher: Besen hängend lagern, damit die Borstenspitzen ihre Form behalten.

Diese Fehler mögen auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen, summieren sich jedoch über die Zeit zu spürbaren Nachteilen – sei es durch höheren Kraftaufwand, schlechtere Reinigungsergebnisse oder schnelleren Verschleiß.

Pflege, Wartung und Austauschintervalle

Ein gut gepflegter Besen kann bei guter Pflege oft jahrelang effizient eingesetzt werden. Doch diese Langlebigkeit setzt voraus, dass einige grundlegende Pflegeschritte beachtet werden.

Borsten sollten regelmäßig in lauwarmem Seifenwasser gereinigt und vollständig getrocknet werden. Besen am besten hängend lagern, damit die Borstenspitzen ihre Form behalten. Das Stielgewinde sollte regelmäßig geprüft und gegebenenfalls nachgezogen werden. Beschädigte Borstenabschnitte rechtzeitig kürzen, um asymmetrische Abnutzung zu vermeiden.

Besonders wichtig ist das vollständige Trocknen nach der Reinigung. Naturborsten, die feucht gelagert werden, können schimmeln oder ihre strukturelle Integrität verlieren. Kunststoffborsten sind zwar weniger anfällig für Feuchtigkeit, können aber bei längerem Kontakt mit Wasser ihre elektrostatischen Eigenschaften verändern.

Wird der Besen täglich genutzt – etwa in Haushalten mit Haustieren oder auf Balkonen – sollte der Kopf bei Verschleißerscheinungen rechtzeitig ersetzt werden. Modulare Systeme, bei denen der Borstenkopf einfach ausgetauscht werden kann, bieten hier einen erheblichen Vorteil. Damit bleibt die Reinigungsleistung konstant und die Staubbelastung sinkt.

Auch der Stiel verdient Aufmerksamkeit. Holzstiele sollten gelegentlich mit Öl behandelt werden, um Risse und Splitterbildung zu vermeiden. Bei Teleskopstielen ist es wichtig, die Verriegelungsmechanismen regelmäßig zu prüfen und gegebenenfalls zu reinigen, da sich dort Staub und Schmutz ansammeln können, die die Funktion beeinträchtigen.

Die richtige Pflege verlängert nicht nur die Lebensdauer des Besens, sondern erhält auch seine volle Reinigungsleistung. Ein vernachlässigter Besen mag noch funktionieren, arbeitet aber weniger effizient und erfordert mehr Kraftaufwand – ein Nachteil, der sich bei regelmäßiger Nutzung deutlich bemerkbar macht.

Die kleinen technischen Unterschiede, die den Alltag verändern

Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht, wie sehr Details den Unterschied machen können: Zwei Besen, äußerlich identisch, unterscheiden sich in der Verjüngung der Borstenspitze. Der eine endet plan, der andere läuft konisch aus. Der konische Schnitt erzeugt mehr Kontaktpunkte auf mikroskopischer Ebene – entscheidend beim Aufnehmen von Mehlstaub oder Haaren. Diese Details sind selten auf Verpackungen erwähnt, aber für Profis und anspruchsvolle Nutzer der entscheidende Qualitätsindikator.

Auch die Balance zwischen Kopfgewicht und Stiellänge hat eine messbare Wirkung. Liegt der Schwerpunkt näher am Griff, reduziert sich die Pendelbewegung und damit der Kraftaufwand beim Kehren. Ein minimaler Unterschied in der Konstruktion, der nach Stunden spürbar wird – besonders bei größeren Flächen oder regelmäßiger Nutzung.

Ein weiteres oft übersehenes Detail ist die Form des Besenkopfes. Rechteckige Köpfe decken große Flächen gleichmäßig ab, während abgerundete oder trapezförmige Köpfe sich besser für Ecken und Kanten eignen. Manche Hersteller bieten auch asymmetrische Formen an, die beide Anforderungen kombinieren – eine Lösung, die besonders in verwinkelten Räumen ihre Stärken ausspielt.

Die Qualität der Verbindung zwischen Stiel und Kopf ist ein weiterer Punkt, der oft unterschätzt wird. Eine wackelnde oder schlecht fixierte Verbindung überträgt die Kehrbewegung nicht präzise, was zu ineffizientem Arbeiten und erhöhtem Kraftaufwand führt. Hochwertige Besen verwenden Gewinde mit feiner Steigung oder Klicksysteme, die eine feste, aber lösbare Verbindung gewährleisten.

Diese technischen Feinheiten mögen auf den ersten Blick marginal erscheinen, doch in der Summe entscheiden sie über die Qualität der täglichen Reinigung. Wer einen Besen nicht nur nach Preis und Optik auswählt, sondern auch diese Details berücksichtigt, profitiert langfristig von besseren Ergebnissen und angenehmerer Handhabung.

Die richtige Wahl für unterschiedliche Haushaltsszenarien

Je nach Wohnsituation und Nutzungsverhalten ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an den idealen Besen. Ein Haushalt mit Haustieren benötigt andere Eigenschaften als eine kleine Stadtwohnung ohne Balkon. Ein Einfamilienhaus mit Garten stellt wiederum ganz eigene Ansprüche.

In Haushalten mit Haustieren ist die Fähigkeit, Haare effektiv aufzunehmen, entscheidend. Hier empfehlen sich Besen mit dichter Borstenbündelung und leicht elektrostatischen Eigenschaften, die Haare binden und nicht einfach vor sich herschieben. Naturborsten aus Rosshaar sind in diesem Kontext besonders effektiv, da sie Haare mechanisch einfangen.

Für kleine Wohnungen mit hauptsächlich glatten Böden ist ein kompakter Innenbesen mit weichen Borsten die beste Wahl. Er sollte schmal genug sein, um auch zwischen Möbeln zu manövrieren, aber dennoch ausreichend Borstendichte für Staub und kleine Partikel bieten.

In Häusern mit Außenbereichen wie Terrassen, Einfahrten oder Gartenwegen ist ein robuster Außenbesen mit breitem Kopf und steifen Kunststoffborsten unverzichtbar. Idealerweise wird er durch einen kleineren Innenbesen ergänzt, sodass für jeden Bereich das passende Werkzeug zur Verfügung steht.

Für ältere Menschen oder Personen mit Rückenproblemen ist die Ergonomie das wichtigste Kriterium. Ein leichter, verstellbarer Besen mit ergonomischem Griff kann den Unterschied zwischen beschwerdefreiem Putzen und schmerzhafter Belastung ausmachen.

Die Kenntnis dieser unterschiedlichen Anforderungen ermöglicht eine gezielte Auswahl, die nicht nur funktional, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Statt mehrere ungeeignete Besen zu kaufen, lohnt sich die Investition in ein oder zwei hochwertige Modelle, die exakt auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sin

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