Dein Microsoft-Abo kann mehr als Office: Diese geniale Schutzfunktion für die ganze Familie verschweigt dir niemand

Was viele Microsoft 365 Family-Nutzer nicht wissen: Der integrierte Windows Defender bietet ein verstecktes Potenzial, das weit über den einfachen Virenschutz auf dem eigenen Rechner hinausgeht. Während die meisten Anwender den Defender als vorinstallierte Sicherheitslösung auf ihrem PC kennen, schlummert in der Family-Variante des Microsoft-Abonnements eine Funktion, die den Schutz für die gesamte Familie erweitert.

Die unterschätzte Reichweite von Microsoft 365 Family

Microsoft 365 Family ist nicht nur ein Office-Paket mit Word, Excel und PowerPoint. Das Abonnement bringt einen umfassenden Sicherheitsschirm mit sich, der mehrere verschiedene Microsoft-Konten gleichzeitig unter seine Fittiche nehmen kann. Diese Möglichkeit überrascht selbst erfahrene Nutzer, denn sie geht über das hinaus, was man von einer typischen Einzellizenz erwarten würde.

Jedes dieser Konten erhält dabei nicht etwa nur einen symbolischen Grundschutz, sondern Zugriff auf die Windows Defender-Funktionen für mehrere Geräte gleichzeitig. Die praktische Umsetzung ermöglicht es, eine beachtliche Anzahl von Geräten innerhalb eines einzigen Family-Abonnements abzusichern.

Wie funktioniert die Verteilung in der Praxis?

Die Umsetzung ist durchdachter, als man vermuten könnte. Als Hauptkontoinhaber laden Sie weitere Personen in Ihre Microsoft 365-Familie ein. Diese Einladungen erfolgen über E-Mail-Adressen, wobei die eingeladenen Personen bereits ein Microsoft-Konto besitzen oder eines erstellen müssen.

Sobald die Einladung angenommen wurde, erhält jedes Familienmitglied eigenständige Sicherheitsfunktionen. Das bedeutet konkret: Jeder kann seine eigenen Geräte individuell schützen, verwalten und konfigurieren, ohne dass andere Familienmitglieder Zugriff auf diese Einstellungen hätten. Eine wichtige Ausnahme gibt es allerdings: Bei Kindern unter 14 Jahren wird der Sicherheitsstatus automatisch für Familienorganisatoren freigegeben, und diese Freigabe kann nicht deaktiviert werden.

Der Clou beim Geräteschutz

Was diese Konstellation besonders macht: Die geschützten Geräte sind nicht auf Windows-PCs beschränkt. Windows Defender hat sich längst zum plattformübergreifenden Sicherheitstool entwickelt. Seit Februar 2023 rollte Microsoft die Microsoft Defender-App auf Android, iOS, macOS und Windows aus, wobei die App über das Installationsprogramm von Microsoft 365 verfügbar gemacht wurde. Smartphones, Macs und Tablets lassen sich ebenfalls in das Schutzkonzept einbinden. Die Microsoft Defender-App verwandelt den einstigen Windows-Exklusivschutz in eine umfassende Sicherheitslösung.

Warum diese Funktion ein Gamechanger ist

Denken wir an eine Patchwork-Familie mit mehreren Haushalten, eine WG oder einen kleinen Freundeskreis, der sich die Kosten teilen möchte. Mit einem einzigen Microsoft 365 Family-Abonnement lässt sich ein Sicherheitsnetzwerk aufspannen, für das man sonst mehrere Hundert Euro in separate Antivirenlösungen investieren müsste.

Besonders interessant wird es bei der Betrachtung einzelner Lizenzmodelle anderer Anbieter. Viele kommerzielle Antivirenprogramme berechnen zwischen 30 und 60 Euro pro Jahr für drei bis fünf Geräte. Hochgerechnet auf mehrere Personen mit je mehreren Geräten würden die Kosten schnell explodieren.

Die versteckten Zusatzfunktionen

Windows Defender im Rahmen von Microsoft 365 Family ist mehr als ein klassischer Virenscanner. Jedes geschützte Konto profitiert von zusätzlichen Sicherheitsfeatures, die oft übersehen werden:

  • Schutz von Benutzeridentitäten: Sicherheitsfunktionen zum Schutz persönlicher Daten
  • Kindersicherung: Umfangreiche Kontrolle über Bildschirmzeit und besuchte Websites für jüngere Familienmitglieder
  • Passwort-Manager: Integration in Microsoft Edge für sichere Passwortverwaltung
  • Privacy Protection: Eine Funktion, die in bestimmten Regionen verfügbar ist und den Internetverkehr verschlüsselt sowie die IP-Adresse des Nutzers verschleiert

Verwaltung ohne Chaos

Die Sorge, dass die Verwaltung mehrerer Konten und Geräte zum administrativen Albtraum wird, ist unbegründet. Microsoft hat das Dashboard so konzipiert, dass jedes Konto weitgehend autonom funktioniert. Als Hauptkontoinhaber sehen Sie grundsätzlich, wer zur Familie gehört. Der Gerätesicherheitsstatus wird standardmäßig von erwachsenen Familienmitgliedern nicht automatisch freigegeben, sondern nur auf ausdrückliche Zustimmung hin.

Diese Privatsphäre innerhalb des gemeinsamen Abonnements ist ein entscheidender Vorteil gegenüber manch anderer Familienlösung. Erwachsene Familienmitglieder oder Freunde müssen keine Bedenken haben, dass der Abonnementinhaber Einblick in ihre digitalen Aktivitäten erhält. Bei Kindern unter 14 Jahren verhält es sich anders: Hier erfolgt die Freigabe des Sicherheitsstatus automatisch an die Familienorganisatoren.

Einrichtung in wenigen Schritten

Die technische Hürde zur Aktivierung ist bewusst niedrig gehalten. Nach dem Kauf oder der Aktivierung von Microsoft 365 Family finden Sie in Ihrem Microsoft-Konto die Option, Familienmitglieder einzuladen. Ein simpler Link per E-Mail genügt, und schon kann die eingeladene Person ihr Konto mit den Sicherheitsfunktionen verknüpfen.

Auf den zu schützenden Geräten installieren die Familienmitglieder entweder die Microsoft Defender-App oder profitieren auf Windows-PCs automatisch vom bereits integrierten Schutz, sobald sie sich mit ihrem Microsoft-Konto anmelden.

Grenzen und realistische Erwartungen

So verlockend die Möglichkeiten auch klingen – einige Einschränkungen sollten Sie kennen. Die Anzahl der Konten und Geräte, die unter einem Family-Abonnement verwaltet werden können, unterliegt bestimmten Obergrenzen. Erreichen Sie diese Grenzen, müssen Sie gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Zudem prüft Microsoft gelegentlich, ob die Familie tatsächlich im Sinne der Lizenzvereinbarung genutzt wird, auch wenn die Definition von Familie hier relativ großzügig ausgelegt wird.

Wer mehr Geräte besitzt als geschützt werden können, muss entscheiden, welche den Defender-Schutz erhalten sollen. Ein Wechsel ist zwar möglich, erfordert aber manuelle Anpassungen in den Kontoeinstellungen.

Lohnt sich das Modell wirklich?

Die Antwort hängt stark von Ihrer Situation ab. Für Singles mit zwei, drei Geräten ist Microsoft 365 Family möglicherweise überdimensioniert, es sei denn, die Office-Anwendungen rechtfertigen bereits die Investition. Dann kommt der erweiterte Defender-Schutz praktisch als Bonus hinzu.

Familien, WGs oder kleine Gruppen hingegen finden hier ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das am Markt seinesgleichen sucht. Selbst wenn nur ein Teil der möglichen Konten genutzt wird, verteilen sich die Jahreskosten auf einen überschaubaren Betrag pro Person – für ein vollwertiges Office-Paket plus umfassenden Geräteschutz.

Die Qualität des Schutzes selbst hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert. Unabhängige Tests bescheinigen Windows Defender mittlerweile Erkennungsraten, die mit den etablierten kostenpflichtigen Lösungen mithalten können. Der Ressourcenverbrauch ist dabei oft geringer als bei Drittanbieterprogrammen, was besonders auf älteren Geräten spürbar wird.

Wer also ohnehin mit Microsoft 365 liebäugelt oder bereits ein Abonnement besitzt, sollte das Potenzial der Family-Variante nicht unterschätzen. Die Möglichkeit, mehrere Konten mit jeweils mehreren Geräten abzusichern, macht aus einem Office-Abonnement eine umfassende Sicherheitslösung für die gesamte Familie oder den Bekanntenkreis. In Zeiten zunehmender digitaler Bedrohungen ist dieser oft übersehene Mehrwert eine lohnende Überlegung wert.

Wie viele Geräte schützt du aktuell mit Antivirensoftware?
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Vier bis sechs Geräte
Mehr als sechs Geräte
Gar keine ehrlich gesagt

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