Wenn die kalten Dezembertage in Europa nach einem Tapetenwechsel verlangen, bietet sich eine Reise nach Ella als perfekte Antwort. Dieses charmante Bergdorf im Hochland Sri Lankas kombiniert spektakuläre Natur mit authentischer Atmosphäre und bleibt dabei erfreulich erschwinglich – selbst für Familien, die ihr Reisebudget im Blick behalten möchten. Der Dezember erweist sich als idealer Zeitpunkt für einen Besuch, denn die Regenzeit liegt hinter euch, während angenehme Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad das Erkunden der Region zum puren Vergnügen machen.
Warum Ella im Dezember mit der Familie bezaubert
Das verschlafene Ella hat sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt, obwohl es längst kein Geheimtipp mehr ist. Zwischen endlosen Teeplantagen und dramatischen Felsformationen entfaltet sich eine Landschaft, die selbst die kleinsten Familienmitglieder zum Staunen bringt. Die überschaubare Größe des Ortes macht ihn besonders familienfreundlich – man kann praktisch alles zu Fuß erreichen, und die entspannte Atmosphäre nimmt jeden Zeitdruck aus dem Tagesablauf.
Im Dezember zeigt sich das Hochland von seiner schönsten Seite. Die Vegetation leuchtet in saftigem Grün, die Wasserfälle führen reichlich Wasser, und der Himmel präsentiert sich meist in strahlendem Blau. Für Kinder bedeutet das: optimale Bedingungen für Entdeckungstouren ohne durchweichte Schuhe und nasse Klamotten.
Natürliche Wunder zum Greifen nah
Der Little Adam’s Peak gehört zu jenen Wanderungen, die tatsächlich jeder schaffen kann. Der gut ausgebaute Pfad schlängelt sich etwa 45 Minuten durch Teeplantagen nach oben, und selbst mit kleineren Kindern ist der Aufstieg machbar. Oben angekommen, werdet ihr mit einem 360-Grad-Panorama belohnt, das die Mühen vergessen lässt. Die beste Zeit für den Aufstieg liegt in den frühen Morgenstunden, wenn die Luft noch kühl ist und weiches Licht die Hügel in goldene Töne taucht.
Wer etwas mehr Herausforderung sucht, wagt sich an den Ella Rock. Diese Wanderung verlangt etwa zwei bis drei Stunden und führt durch verschiedene Vegetationszonen. Der Weg ist nicht immer eindeutig markiert, deshalb empfiehlt es sich, morgens früh zu starten und gegebenenfalls einen einheimischen Guide zu engagieren, der euch für etwa 10 bis 15 Euro den Weg zeigt. Die Aussicht vom Gipfel entschädigt für jeden Schweißtropfen.
Die Nine Arch Bridge darf in keiner Ella-Reise fehlen. Diese architektonische Meisterleistung aus der Kolonialzeit spannt sich elegant über ein grünes Tal und wirkt wie aus der Zeit gefallen. Das Besondere: Man kann direkt auf den Schienen spazieren, solange kein Zug kommt – was für Kinder naturgemäß ein Riesenspaß ist. Mehrmals täglich rumpelt tatsächlich ein Zug über die Brücke, und das Schauspiel der langsam vorbeiziehenden Waggons vor der dramatischen Kulisse liefert garantiert großartige Erinnerungsfotos.
Tee, so weit das Auge reicht
Sri Lanka und Tee gehören zusammen wie Sand und Meer. Rund um Ella erstrecken sich unzählige Teeplantagen, die ihr kostenlos durchwandern könnt. Viele Plantagen bieten Führungen an, bei denen erklärt wird, wie aus den grünen Blättern das aromatische Getränk wird. Solche Touren kosten meist zwischen 3 und 5 Euro pro Person, Kinder zahlen oft weniger oder gar nichts. Der Besuch einer Teefabrik macht die Produktion greifbar und zeigt eindrucksvoll, wie viel Handarbeit in jeder Tasse steckt.
Praktische Tipps für entspannte Tage
Die Anreise nach Ella gestaltet sich am schönsten mit dem Zug. Die Strecke von Kandy oder Nuwara Eliya gilt als eine der malerischsten Zugfahrten weltweit, und die langsame Fahrt durch das Hochland verwandelt bereits die Anreise in ein Erlebnis. Zweite-Klasse-Tickets kosten etwa 2 bis 4 Euro und bieten ausreichend Komfort. Wichtig: Bucht die Tickets einige Tage im Voraus, besonders im beliebten Dezember.
Vor Ort bewegt ihr euch hauptsächlich zu Fuß fort. Für weitere Strecken stehen Tuk-Tuks bereit, deren Fahrer überall auf Kundschaft warten. Ein Tuk-Tuk von A nach B innerhalb der Region kostet selten mehr als 5 bis 8 Euro. Handeln gehört dazu, aber bleibt fair – die Fahrer verdienen ihr Geld damit, und oft haben sie hilfreiche Tipps auf Lager.

Familienfreundliche Unterkünfte ohne Luxus-Preisschild
Ella bietet Unterkünfte für jeden Geldbeutel. Gästehäuser mit Familienatmosphäre findet ihr bereits ab 20 bis 30 Euro pro Nacht für ein Doppelzimmer. Viele Unterkünfte verfügen über Zusatzbetten oder separate Zimmer für größere Familien. Die Gastfreundschaft ist herzlich, und oft gibt es einen kleinen Garten, in dem sich Kinder austoben können, während die Eltern die Aussicht genießen.
Achtet bei der Buchung auf die Lage: Unterkünfte am Hang bieten oft spektakuläre Ausblicke, bedeuten aber auch einiges Treppensteigen. Mit kleinen Kindern oder viel Gepäck wählt ihr besser eine Unterkunft in zentralerer, ebenerer Lage.
Essen zwischen Streetfood und Familienrestaurants
Die sri-lankische Küche ist ein Fest für die Sinne – würzig, vielfältig und erfreulich günstig. In den zahlreichen kleinen Restaurants entlang der Hauptstraße bekommt ihr authentische Currys mit Reis bereits für 3 bis 5 Euro. Viele Lokale bereiten auf Wunsch mildere Varianten zu, damit auch Kindermund nicht Feuer fängt.
Das traditionelle Rice and Curry bietet eine Grundlage aus Reis, umgeben von verschiedenen Currys und Beilagen. Kinder können sich aussuchen, was ihnen schmeckt, und die Vielfalt sorgt dafür, dass jeder etwas findet. Frisches Obst gibt es an Straßenständen für Centbeträge – Mangos, Papayas und Bananen schmecken hier intensiver als alles, was ihr aus dem Supermarkt kennt.
Für westlichere Gaumen gibt es mittlerweile auch Lokale mit internationaler Küche, die Pasta, Sandwiches oder Pfannkuchen servieren. Die Preise liegen etwas höher bei etwa 5 bis 8 Euro pro Hauptgericht, bleiben aber durchaus bezahlbar.
Budgetfreundlich durch den Tag
Ein typischer Tag in Ella lässt sich erstaunlich günstig gestalten. Das Frühstück in eurer Unterkunft oder einem lokalen Café kostet etwa 2 bis 4 Euro pro Person. Eine Wanderung zu einem der Aussichtspunkte ist kostenlos, lediglich Wasser und vielleicht einen Snack solltet ihr einpacken. Das Mittagessen in einem einheimischen Restaurant schlägt mit 3 bis 5 Euro zu Buche, und abends gönnt ihr euch vielleicht eine etwas gehobenere Mahlzeit für 6 bis 10 Euro pro Person.
Rechnet mit etwa 50 bis 70 Euro pro Tag für eine vierköpfige Familie, inklusive Unterkunft, Mahlzeiten und kleineren Ausflügen. Wer auf Komfort nicht verzichten möchte, kalkuliert besser mit 80 bis 100 Euro täglich.
Was in den Rucksack gehört
Das Dezemberwetter im Hochland kann morgens und abends kühl werden, also packt leichte Pullover oder Fleecejacken ein. Tagsüber reichen T-Shirts und kurze Hosen, aber gute Wanderschuhe sind Gold wert – die Wege können rutschig sein. Sonnenschutz nicht vergessen, die Höhenlage lässt die Sonne intensiver wirken, als man denkt.
Eine kleine Reiseapotheke gehört ins Gepäck, besonders mit Kindern. Mückenschutz ist wichtig, auch wenn Ella aufgrund der Höhenlage weniger Moskitos hat als die Küstenregionen.
Zwischen Abenteuer und Entspannung
Der große Vorteil von Ella liegt in seiner Flexibilität. Aktive Familien finden täglich neue Wanderwege und Aussichtspunkte, während entspannungssuchende Eltern einfach in einem der Cafés mit Panoramablick die Seele baumeln lassen können. Die Kinder beschäftigen sich oft von selbst – sei es beim Beobachten der Züge, beim Spielen mit einheimischen Kindern oder beim Bestaunen der exotischen Tier- und Pflanzenwelt.
Der Dezember schenkt euch die perfekten Voraussetzungen: stabiles Wetter, angenehme Temperaturen und eine Natur, die in voller Blüte steht. Ella beweist eindrucksvoll, dass Familienurlaub nicht teuer sein muss, um unvergesslich zu werden.
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