Im November geschieht etwas Magisches in dieser alten Kaiserstadt wo 1200 Hirsche zwischen goldenen Tempeln leben

Wenn die japanischen Ahornbäume im November ihre spektakulärsten Farben entfalten und das Laub in leuchtendem Rot und Gold erstrahlt, verwandelt sich Nara in ein lebendiges Gemälde. Diese alte Kaiserstadt südlich von Kyoto bietet im Spätherbst eine magische Atmosphäre, die sich perfekt für einen mehrtägigen Trip mit Freunden eignet. Während andere Reisende sich auf die überlaufenen Hotspots Tokios oder Kyotos konzentrieren, könnt ihr in Nara authentisches Japan erleben – ohne euer Budget zu sprengen. Die zahmen Sikahirsche, die frei durch die Parks streifen, die majestätischen Tempel und die entspannte Atmosphäre machen diese Stadt zu einem unvergesslichen Reiseziel für November.

Warum Nara im November besonders reizvoll ist

Der elfte Monat des Jahres gilt als einer der schönsten Zeitpunkte, um Japan zu besuchen. Die Sommerhitze ist längst verschwunden, und die angenehmen Temperaturen zwischen 10 und 18 Grad schaffen ideale Bedingungen zum Erkunden. In Nara erreicht die herbstliche Laubfärbung Ende November ihren Höhepunkt, was bedeutet, dass ihr durch regelrechte Farbexplosionen spazieren könnt. Die Tempel und Schreine wirken vor diesem bunten Hintergrund noch eindrucksvoller, und die Fotomotive sind einfach unschlagbar. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zur Kirschblütenzeit im Frühling sind die Besucherzahlen deutlich moderater, sodass ihr die Sehenswürdigkeiten in Ruhe genießen könnt.

Die legendären Hirsche und der Nara-Park

Das Herzstück eures Aufenthalts wird zweifelsohne der weitläufige Nara-Park sein. Über 1200 freilaufende Hirsche leben hier, und die Begegnung mit diesen zutraulichen Tieren gehört zu den denkwürdigsten Erlebnissen der Stadt. Für etwa 1,50 Euro könnt ihr spezielle Hirschkekse kaufen und die Tiere füttern – ein Spaß, der besonders in der Gruppe für viele Lacher sorgt. Die Hirsche haben im Laufe der Jahrhunderte gelernt, sich vor Menschen zu verbeugen, wenn sie Futter möchten. Nehmt euch Zeit, durch die weitläufigen Grünflächen zu schlendern, besonders am frühen Morgen, wenn Nebelschwaden über den Wiesen liegen und die Szenerie mystisch erscheint.

Kulturschätze entdecken

Die Tempelanlagen Naras gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und beeindrucken durch ihre Dimensionen. Der Todai-ji-Tempel beherbergt eine der größten Bronzestatuen Buddhas weltweit – allein die Halle, in der die Statue steht, ist ein architektonisches Meisterwerk. Der Eintritt kostet etwa 5 Euro, was angesichts der Größe und historischen Bedeutung mehr als gerechtfertigt ist. Plant mindestens eine Stunde ein, um die Anlage vollständig zu erkunden. Der Kasuga-Taisha-Schrein mit seinen tausenden Steinlaternen ist ebenfalls ein Muss. Wenn ihr das Hauptgebiet kostenlos besichtigen möchtet, verzichtet auf den Innenbezirk und konzentriert euch auf die spektakulären Laternen-Wege, die durch den Wald führen.

Abseits der Hauptattraktionen

Für eine Gruppe Freunde, die mehrere Tage bleiben, lohnt es sich, auch weniger bekannte Ecken zu erkunden. Das Naramachi-Viertel mit seinen traditionellen Holzhäusern bietet einen authentischen Einblick in die Architektur vergangener Jahrhunderte. Viele der alten Kaufmannshäuser sind kostenlos zugänglich und wurden in kleine Museen oder Galerien umgewandelt. Hier könnt ihr stundenlang durch enge Gassen schlendern, handgefertigte Souvenirs entdecken und die ruhige Atmosphäre genießen. Der Isuien-Garten, einer der schönsten Landschaftsgärten Japans, kostet etwa 8 Euro Eintritt, bietet aber im November mit seinem herbstlichen Laub spektakuläre Aussichten.

Kulinarische Entdeckungen

Die lokale Küche Naras unterscheidet sich teilweise von anderen japanischen Regionen. Probiert unbedingt Kakinoha-zushi, in Kakiblätter eingewickeltes Sushi, das ursprünglich eine Konservierungsmethode war. In den kleinen Straßen rund um den Bahnhof findet ihr zahlreiche erschwingliche Lokale, die authentische Gerichte servieren. Eine komplette Mahlzeit in einem einfachen Restaurant bekommt ihr bereits ab 6 bis 10 Euro. Für das Budget-Reisen ideal sind die Convenience-Stores, die qualitativ hochwertige Bentos und Onigiri für 3 bis 5 Euro anbieten. Abends könnt ihr in einem der vielen gemütlichen Izakaya-Lokale einkehren, wo ihr für etwa 15 bis 20 Euro pro Person essen, trinken und eine entspannte Zeit mit euren Freunden verbringen könnt.

Praktische Tipps für eure Unterkunft

Nara ist deutlich günstiger als Kyoto oder Osaka, wenn es um Übernachtungen geht. Guesthouses und einfache Hostels bieten Schlafsaalplätze ab 20 Euro pro Nacht. Für Gruppen empfiehlt sich die Buchung eines größeren Mehrbettzimmers, was oft nochmals günstiger ist. Viele Unterkünfte befinden sich in Gehweite vom Bahnhof, was die Erkundung der Stadt erleichtert. Wer mehr Privatsphäre möchte, findet Business-Hotels mit einfachen, aber sauberen Zimmeln ab etwa 40 Euro pro Nacht. Eine clevere Option ist es, in einem traditionellen Gästehaus zu übernachten, wo ihr auf Futons schlaft und japanische Gastfreundschaft erlebt – diese findet ihr ab etwa 35 Euro pro Person mit Frühstück.

Fortbewegung vor Ort

Das Schöne an Nara ist, dass die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichbar sind. Vom Hauptbahnhof bis zum Nara-Park sind es etwa 20 Minuten gemütliches Laufen. Wenn ihr mehrere Tage bleibt und auch die Umgebung erkunden möchtet, lohnt sich die Anschaffung einer Tageskarte für die lokalen Busse für etwa 5 Euro. Fahrräder könnt ihr für rund 8 Euro pro Tag mieten, was eine großartige Möglichkeit ist, auch entferntere Tempel und die ländliche Umgebung zu entdecken. Die Stadt ist sehr fahrradfreundlich, und im November ist das Wetter perfekt für längere Radtouren.

Tagesausflüge in die Umgebung

Mit mehreren Tagen Zeit solltet ihr unbedingt die nahegelegenen Berge und Tempel erkunden. Der Berg Wakakusa bietet eine etwa 30-minütige Wanderung mit spektakulärem Blick über die gesamte Stadt. Der Aufstieg kostet etwa 1,50 Euro Eintritt, und die Aussicht bei Sonnenuntergang ist unbezahlbar. Im November sind die umliegenden Wälder in herbstliche Farben getaucht, was die Wanderung besonders reizvoll macht. Der Horyu-ji-Tempel, einer der ältesten Holztempel der Welt, liegt etwa 30 Minuten mit dem Zug entfernt und kostet etwa 12 Euro Eintritt – ein lohnender Ausflug für geschichtsinteressierte Reisende.

Geld sparen wie die Einheimischen

Kauft eure Getränke in Supermärkten statt in Automaten, das spart schnell ein paar Euro täglich. Viele Tempelanlagen haben kostenlos zugängliche Außenbereiche, die bereits beeindruckend sind. Die beste Zeit für Fotos im Nara-Park ist der frühe Morgen, wenn kaum andere Besucher da sind und das Licht perfekt ist. Nutzt die kostenlosen Trinkwasserbrunnen in der Stadt und füllt eure Flaschen auf. Wenn ihr zwischen Nara, Kyoto und Osaka pendeln möchtet, kauft euch einen Regionalpass, der sich bereits ab zwei Fahrten lohnt. Die Supermärkte reduzieren Bentos und andere Fertiggerichte oft gegen 19 oder 20 Uhr um 30 bis 50 Prozent – perfekt für ein günstiges Abendessen.

Nara im November verbindet kulturelle Tiefe mit natürlicher Schönheit und bietet dabei ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die entspannte Atmosphäre der Stadt macht sie ideal für einen Trip mit Freunden, bei dem ihr zwischen Tempelbesichtigungen, Hirschbegegnungen und kulinarischen Entdeckungen eine unvergessliche Zeit verbringen werdet. Die herbstlichen Farben verleihen jedem Moment eine besondere Magie, und die überschaubaren Dimensionen der Stadt sorgen dafür, dass ihr euch nie gehetzt fühlen müsst. Pack eure Kamera ein, bringt gute Laune mit und lasst euch von dieser faszinierenden Stadt verzaubern.

Was würdest du in Nara im November zuerst erleben?
Hirsche im Nebelpark füttern
Goldenes Laub fotografieren
Riesenbuddha bestaunen
Durch Naramachi schlendern
Kakinoha-zushi probieren

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